Musikakademie – Leuchtturm für ganz Südwestfalen

23.07.2015

Ludwig Poggel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Schmallenberg, antwortet auf den Leserbrief (Anlage) von Josef Hoffmann, ehemaliges Ratsmitglied der BfS

Musikakademie – Leuchtturm für ganz Südwestfalen

Ja, so ist es – ein Leuchtturm! Ich bin beeindruckt von der Qualität, von den Möglichkeiten der Musikakademie in Bad Fredeburg. Noch nicht ganz fertig, scheinen schon jetzt die Musiker, ob Laie oder Profi, begeistert. Wir haben nach Schmallenberg eine Einrichtung geholt, die landesweit (vielleicht sogar bundesweit) besondere Beachtung findet, ihres Gleichen sucht. Gerade zum Thema musikalische Bildung wird sie sich für uns, unsere Kinder und Kindeskinder, bezahlt machen. Natürlich für Südwestfalen und darüber hinaus, aber im besonderen Maße für Schmallenberg – gibt es doch gerade hier eine Vielzahl an Musikvereinen, Spielmannszügen, Chören und vieles mehr. Und was liegt da näher, als eine Einrichtung vor der Haustür?

Man kann immer kleinlich rechnen. Hätte sich Land oder Kreis nicht noch mehr beteiligen müssen? Am Ende läuft man Gefahr, alles kaputt zurechnen. Der Bau wird 8,5 Mio. € kosten. Immerhin 7 Mio. steuern Land und Kreis bei! Ich finde das sehr beachtlich, zumal ansonsten Fördergelder des Landes eher in die Metropolen gehen!

Möglich war das nur innerhalb der Regionale 2013. Andere Projekte werden erheblich niedriger gefördert.

15.000 Übernachtungen im Jahr werden die Betriebskosten gut einspielen. Sie bewirken aber wesentlich mehr. Das sind 15.000 Botschafter für Bad Fredeburg und Schmallenberg. Was müssen wir uns an anderer Stelle dafür anstrengen?

Und die Abschreibungen? Der Haushaltsplan der Stadt weist diese mit 85.000 € jährlich aus. Jeder Kaufmann kennt das - das Geld ist nicht weg! Es steht für andere Zwecke, wenn erforderlich auch zur Instandhaltung des Gebäudes, weiterhin zur Verfügung. Hinzu kommt die Gebäudepacht. Also alles solide finanziert.

Und den Bau der Akademie mit Steuererhöhungen in Verbindung zu bringen, ist völlig neben der Sache. Die Kommunen in NRW leiden alle an einer chronischen Unterfinanzierung. Wir haben es dennoch geschafft, die Enden zusammen zu bekommen – ausgeglichener, schuldenfreier Haushalt, niedrige Steuern und Abgaben, keine Straßenreinigungsgebühr – vergleichen Sie doch einfach mal -  Schmallenberg kann sich auf allen Ebenen sehen lassen!

Erst diese Ausgangslage ermöglicht es uns, besondere Objekte nach Schmallenberg zu holen, im Wettbewerb der Städte und Gemeinden auf uns aufmerksam zu machen. Und das sind einige: Lenneschiene, Wege zum Leben, Kurorte neu profilieren etc. – ohne unsere anderen Aufgaben wie Feuerwehr, Kindergärten, Schulen oder Straßen zu vernachlässigen.

Schauen Sie doch einfach mal in den Haushaltplan 2015; denn dort finden Sie den Beleg: Immerhin 7,6 Mio. € stehen allein 2015 für diese Zwecke zu Verfügung!    

Darüber hinaus, lieber Josef Hoffmann, bei aller Kritik vermisse ich die Alternative.

Was wäre eigentlich zu erwarten gewesen, hätte die Stadt das Gebäude seinerzeit nicht erworben?

>          wäre  dann auch so viel Aktivität zu verzeichnen?

>          wären so viele Besucher zu begrüßen?

>          wäre die Folge Leerstand, vielleicht sogar eine Bauruine?

>          was wäre mit dem Verlust der Arbeitsplätze?

>          welche Auswirkungen hätten die fehlenden Übernachtungen und der damit verbundenen Wirtschaftskraft ganz zu schweigen?

Nein, dazu haben Sie in Ihrem Leserbrief kein Wort verloren, vielmehr haben Sie seinerzeit den hierzu entscheidenden Beschlüssen mit Ihren Kollegen der BFS im Stadtrat nie zugestimmt, sondern in Folge jeglicher Weiterentwicklung der Akademie massiv widersprochen und regelrecht "bekämpft"!

Das sind einfach die Tatsachen und gerade deshalb können Sie und Ihre Mitglieder der BFS Fraktion sich für diesen großen Erfolg mit dem Musikbildungszentrum eben nicht auf die Schultern klopfen!!!

Wir jedenfalls wollen lebendige Städte und Dörfer! Und gerade hierzu leistet das Musikbildungszentrum mit seinen vielen, oft jugendlichen, Besuchen einen wichtigen Beitrag für Schmallenberg und Bad Fredeburg.

Ludwig Poggel

Vorsitzender