CDU-Fraktion: Medizinisches Versorgungszentrum in Bad Fredeburg ist zu Sicherstellung der medizinischen Versorgung unverzichtbar.

14.12.2015

Das Medizinische Versorgungszentrum in Bad Fredeburg ist zu Sicherstellung der medizinischen Versorgung unverzichtbar.

Wir fordern Klarheit zur wirtschaftlichen Lage vom Klinikum Arnsberg und ein eindeutiges Bekenntnis aller Ratsfraktionen zur Fortführung des MVZ.

Das Thema der ärztlichen Versorgung brennt den Bürgerinnen und Bürgern unter den Nägeln wie kaum ein anderes. Deren Sicherstellung ist Kernaufgabe der Kassenärztlichen Vereinigung. Dennoch glauben wir, eine ausreichende, angemessene Ausstattung mit Haus- und Fachärzten ist für eine Stadt wie Schmallenberg von solch einer Wichtigkeit und Bedeutung; wir können und dürfen dies nicht allein anderen überlassen! Wir müssen uns kümmern und einmischen.

Leider war Ende 2012 die Schließung des Krankenhauses in Bad Fredeburg nicht zu vermeiden – trotz hoher Investitionen in die Modernisierung des Hauses musste der Betreiber Insolvenz anmelden. Umso wichtiger war die Bereitschaft des Klinikum Arnsberg, mit Unterstützung der Stadt wenigstens das Medizinische Versorgungszentrum zu retten. Die Disziplinen Chirurgie, Gynäkologie und Psychiatrie werden dort seit dem angeboten.

Dies fand in der Öffentlichkeit nach dem Desaster um die Schließung des Krankenhauses hohe Zustimmung und trug zu einer gewissen Zufriedenheit bei. Das große Interesse einer überfüllten Bürgerversammlung bei Vorstellung des Konzeptes wie auch der beachtliche Zustrom der Patienten zum MVZ sind der beste Beleg. Geweckt wurden aber auch Hoffnungen und Erwartungen. Von einem weiteren Ausbau, von weiteren Disziplinen am MVZ war die Rede – all dies ist leider nicht eingetreten.

Seit geraumer Zeit müssen wir nun zur Kenntnis nehmen, das Klinikum Arnsberg will sich vom MVZ trennen. „Rote Zahlen“, mangelnde Wirtschaftlichkeit wird als Grund angegeben. Das überrascht doch sehr!

Das MVZ findet in der Bevölkerung einen enorm hohen Zuspruch; die Wartezimmer sind von morgens bis abends voll und dennoch werden „Rote Zahlen“ geschrieben? Liegt dies an fehlenden Patienten, an zu hohen Personal- oder Gebäudekosten, vielleicht auch am Management, gibt es andere Gründe? – Fragen über Fragen! Hierzu muss das Klinikum dringend Stellung beziehen. Ich bin fest davon überzeugt, die Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf Antworten. Nur so können Gerüchte, falsche Darstellungen und unbegründete Schuldzuweisungen vermieden werden.

Wir als CDU halten nach wie vor den Erhalt des ärztlichen Angebotes für dringend erforderlich. Das gilt ausdrücklich für alle 3 Disziplinen Chirurgie, Gynäkologie und Psychiatrie. Ansonsten sehen wir eine ausreichende ärztliche Versorgung in Schmallenberg als nicht mehr gegeben; dass heißt dann auch hier weite Wege in Kauf nehmen - ein gravierender Nachteil für den ländlichen Raum!

Nach kontroversen, heftigen Debatten hat sich die Stadtvertretung seinerzeit zur Begleitung des MVZ entschlossen. Auch heute steht die CDU fest zu dessen Fortführung, vielleicht in anderer Gestalt oder mit anderen Trägern.

Leider ist die Sache nicht so einfach: Selbst bei übereinstimmenden Zielen aller Beteiligten, Kassenärztliche Vereinigung, Kliniken, Fachärzten, Stadt, sind hohe Hürden zu überwinden. Es wurden und werden viele Gespräche und Verhandlungen geführt um dem Ziel näher zu kommen – bis zur Zielerreichung, der Fortführung des MVZ in welcher Form auch immer, ist es noch ein weiter Weg.

Die Entscheidungen zur weiteren Unterstützung des MVZ haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir sind aber fest davon überzeugt, eine mangelnde ärztliche Versorgung können wir uns nicht leisten. Zustimmung. Ich bin einmal mehr gespannt, welche Unterstützung wir im Rat bei den anderen Parteien finden. Denn klar ist auch, dass sich die BFS (Bürger für Schmallenberg) in aller Deutlichkeit dagegen aussprechen und städtische Unterstützung für das MVZ strikt ablehnen!

Ludwig Poggel

Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Schmallenberg